Sunday, January 11, 2009

Home Study - die Heimsuchung, oder doch nicht?


Jubel, kreisch, yippieh und long live the King! 

Wir haben die Homestudy endlich erledigt. Letzten Montag hatten wir Besuch von unserer Sozialarbeiterin (habt ihr auch alle eine Sozialarbeiterin?) Georg und ich waren nervös wie vor einer Theaterpremiere. Das Haus hat so geglänzt, dass man es bestimmt aus dem Weltall erkennen konnte, und wir waren bis oben vollgepackt mit Erziehungsbuchwissen. Wir mussten zur Vorbereitung vier DVD's mit Studienmaterial zum Thema "Das adoptierte Kind" schauen und begleitend ein zwei Pfund schweres Buch durcharbeiten. Der Besuch selber war dann fast enttäuschend einfach. Es war als hätte man sich darauf vorbereitet die Arie der Königin der Nacht zu singen und dann beim Auftritt nur Kuckuck, Kuckuck verlangt wurde. Die Frau Sozialarbeiterin hat eine kurze Tour durch unser Haus gemacht, keine Schränke geöffnet, in manche Räume nur mal kurz reingeschaut. Danach sagte sie, dass unsere Biographien so ausführlich gewesen seien (oops, bisschen viel geplappert?!), dass sie eigentlich gar nicht mehr viel fragen müsste. Ein paar Fragen hatte sie dann aber doch noch auf Lager, z.B. Was war einer der bedeutendsten Momente in eurer Beziehung? Oh, Mann wie ich solche Fragen hasse. Wer hat denn für sowas eine spontane, bedeutungsvolle und möglichst herzige Antwort parat? Georg hatte und ich war erleichtert, da ich gerade eine völlige blackout Karte gezogen hatte. Ich weiss schon warum ich ihn als Vater meiner Kinder will. 
Nun muss noch die Sozialarbeiterin den Bericht schreiben und dieser Teil des Adoptions Wahnsinns ist geschafft. Nun geht es verstärkt ans Dossier. Dazu dann mehr demnächst. Ich verstehe ja schon die Notwendigkeit all diese Informationen zu sammeln, aber so langsam hätten wir schon auch gerne ein Kind im Arm anstatt immer mehr Papiere im Leitzordner.